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Bücher für alle Pflegeberufe sowie für Laienpflegende und andere Interessierte. Neues aus der Gesundheits- und Pflegelandschaft.

Pflege ist eine altersübergreifende Tätigkeit bzw. ein auf alle altersgruppen bezogenes Handeln. Dennoch braucht es immer wieder spezifisches Wissen. Um eine Einordnung zu ermöglichen, werden einzelne Werke an unterschiedlichen Stellen aufgeführt. Dopplungen sind dabei kein Versehen, sondern dienen der Auffindbarkeit.

 

Das Pflegeprozess-Lehrbuch

Wilkinson, J. M. (2012): Das Pflegeprozess-Lehrbuch. Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Georg, J. und Fischer, J., Bern, Verlag Hans Huber.

Als "Mercedes-Benz" unter den Lehrbüchern wird dieses Lehr-Lern- und Nachschlagebuch zum Pflegeprozess auf dem Klappentext bezeichnet. Eine hohe Herausforderung, der sich der Inhalt zu stellen hat. Die Bedeutsamkeit des Werkes besteht in seiner umfassenden und zielgruppenorientierten Betrachtung des Pflegeprozesses. Er ist nicht nur Instrument zur Organisation und zum schriftlichen Austausch zwischen den an der Versorgung eines Pflegeempfängers beteiligten Personen, sondern bezieht sich auf eine vieldimensionale Haltung und Handlungsweise in der Pflege. Deshalb ist es nur richtig, dass in diesem Lehrbuch ein breiter Bogen gespannt wird vom Informationsgewinn bis zur Umsetzung, vom Assessment (für Individuen, Familien und Gemeinden), von der Pflegediagnose (Pflegeklassifikationen: NANDA, NIC, NOC, CCC) über Ausführung, Delegation und Dokumentation von Interventionen bis hin zu Bewertung und Qualitätsmanagement. Auf eine relevante Bedeutung eines solchen Buches verweist auch der sprechende Originaltitel "Nursing Process and Critical Thinking". Das zielorientierte Lesen wird erleichtert durch eine sehr differenzierte und gut zugängliche Gliederung und die gesamte Gestaltung. So werden kleine und größere Beispiele bzw. Fälle einbezogen, konkrete Tipps gegeben (z.B. zum Umgang mit starken negativen Gefühlen), Anregungen dafür, das Gelesene umzusetzen und weiterzudenken (Wie kann es beispielsweise geschehen, dass Pflegende "ihren Klienten <<zu seinem eigenen Besten<< manipulieren"?, 73). Weiterhin gibt es anwendungsorientierte Beobachtungsaufgaben unter "Zum Nachdenken". Mit einem dicken Ausrufezeichen betont werden als wichtig eingeordnete Inhalte betont; Zusammenfassungen sowie eine Vielfalt an Anwendungsaufgaben in Form von Arbeitsaufgaben (wie Lückentexte, Einordnungsübungen etc.) schließen die Kapitel ab. Die Antwortschlüssel sowie ein sehr vielfältiges Literaturverzeichnis finden sich im Anhang. Aufgrund dieses Aufbaus, des fundierten und aktuellen Inhalts und der gut zugänglichen Sprache eignet sich das Buch sowohl als Lehr- als auch als Lernbuch (auch im Selbststudium und für Abstimmungen im klinischen Ablauf). Zum Selbststudium findet sich zu Beginn des Buches ein Hinweis unter "So holen Studierende das Beste aus ihrer Lektüre heraus" (22f.). Fahren können Sie mit diesem "Mercedes-Benz" nicht, Sie kommen aber trotzdem gut begleitet ein gutes Stück weiter. Kritisches Denken gehört dazu - auch bezogen auf Aufwand, Flexibilität und Gewinn des gesamten Pflegeprozesses.

 

Sprache und Pflege

Abt-Zegelin, A./Schnell, M. W. (Hrsg) (2005): Sprache und Pflege, 2. vollst. ü. u. a. Auflage, Bern, Verlag Hans Huber.

Der Sammelband regt mit einer Reihe von Aufsätzen zu einem Nachdenken über Sprache in der Pflege an. Die Aufsätze unterschiedlicher Autoren handeln von: Interaktion, Begriffen und Bezeichnungen, Ausprägung einer pflegerischen Sprachkultur, Kommunikation mit Menschen mit einer Demenz. Die Autoren beschäftigen sich auch mit der Frage danach, ob die Anredeform in der Pflege "Du" oder "Sie" lauten sollte und was die Anrede über die Kultur der Pflege aussagt. Auch die Schriftsprache, die u.a. zum Austausch in der Pflege dient, ist Teil der Auseinandersetzung - wobei sich hier in den letzten Jahren viel verändert hat, nicht nur im Zusammenhang mit den Möglichkeiten der IT-Techniken. Das Buch bietet Anregungen zur Auseinandersetzung mit der Rolle der Sprache für die Pflegekultur in Praxis, Lehre und Wissenschaft und fördert damit eine notwendige und noch immer aktuelle Auseinandersetzung. Die Kürze der Aufsätze ermöglicht einen ersten Einblick, der evtl. auch tiefere Interessen berufspolitischer, kommunikationsbezogener oder sprachwissenschaftlicher Natur auslöst.

 

Gesundheits- und Krankheitslehre. Das Lehrbuch für die Pflegeausbildung

Beise, U./Heimes, S./Schwarz, W. (2009): Gesundheits- und Krankeitslehre. Das Lehrbuch für die Pflegeausbildung, 2. ü. u. e. Aufl. Heidelberg.

In dem knapp gehaltenen Werk finden sich Grundlagen einer allgemeinen Krankheitslehre. Inhalte beziehen sich auf: Prävention und Gesundheitsförderung, Krankheiten der inneren Organe, Infektionskrankheiten, Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie von Haut, Augen und Ohren, des Nervensystems und der Psyche. Das Buch ermöglicht einen ersten Überblick über die Krankheitsbilder und ein schnelles Nachschlagen bei allgemeinen Fragen zu einem Krankheitsbild. Es ist sprachlich gut zugänglich geschrieben und enthält transferfördernde Praxistipps. Für eine vertiefte Einarbeitung müssen weitere Werke hinzugezogen werden.