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"Pflegen kann doch jeder." "Töpfe schleppen, das könnte ich nicht." - Diesen vielfach getroffenen Äußerungen widersprechen die zunehmenden Anforderungen an Auszubildende und Studierende der Pflegeberufe. Eine Möglichkeit, sich auf die Anforderungen des Berufs vorzubereiten, bieten unterschiedliche Fach- und Lehrbücher. Obgleich diese in den letzten Jahren sehr an wissenschaftlicher Fundierung gewonnen haben und sich immer weiter entwickeln, reicht es kaum aus, sich ein einzelnes Werk (oder eine Reihe) auszuwählen und nur daraus zu lernen. Die Fach- und Lehrbücher haben unterschiedliche Schwerpunkte (wenngleich sie sich natürlich alle am Krankenpflegegesetz orientieren), unterschieldiche Gestaltung (in Layout, Aufbau und Sprache) und letztlich unterschiedliche Stärken und Schwächen. Deshalb lohnt sich ein Blick in unterschiedliche Bücher immer - neue Perspektiven öffnen neue Zugänge.

In guten Händen

Die dreibändige Reihe In guten Händen des Cornelsen Verlags ist orientiert am Lernfeldkonzept. Sie kann kombiniert mit den dem Konzept entsprechenden Arbeitsbüchern (Lernsituationen) zur Unterrichtsgestaltung genutzt werden - oder eben als Lern- und Fachbuch. Die Bücher sind erfahrungsbezogen gestaltet und enthalten die Perspektiven der Beteiligten. Das zusätzlich angebotene Pflege-Navi enthält eine Inhaltsübersicht über Fach- und Arbeitsbücher, ein Sachwortverzeichnis und die Zuordnung zu den Themenbereichen des Krankenpflegegesetzes.

Nachfolgend werden die drei Bände des Fachbuchs in ihren Schwerpunkten vorgestellt:

In guten Händen. Gesundheits- und Krankenpflege. Gesundheits- und Kinderkankenpflege. Band 1. Pflegerische Kernaufgaben

Oelke, Uta (Hg.) (2007): Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Band 1., Berlin: Cornelsen.

Band 1 des dreibändigen Grundlagenwerks für die pflegerische Grundausbildung beinhaltet die pflegerischen Kernaufgaben. Das Buch ist - wie alle drei Bände - gut zugänglich geschrieben und in einem ansprechenden Layout gestaltet, was eine gute Lesbarkeit gewährleistet und Raum für Notizen lässt. Auf wissenschaftliche Fachartikel wird in gesonderten Infoboxen hingewiesen. Illustrationen und erläuternde Bilder erleichtern den Zugang zu den Inhalten. Inhaltlich liegt der Fokus auf pflegerischen Kompetenzen und deren Grundlagen. Das Buch wurde orientiert an dem Curriculum von Uta Oelke und bezogen auf das 2004 in Kraft getretene Krankenpflegegesetz konzipiert. Es ist dementsprechend fächerintegrativ angelegt und bezieht Kompetenzen der Kinderkrankenpflege mit ein. Weiterhin ist es praxisorientiert. Schwierigkeiten kann Lesenden zu Beginn der Aufbau des Buches bereiten. Darüber hilft jedoch das gute Stichwortverzeichnis hinweg. Zudem gibt es einen Navigator, in welchem die Inhalte aller drei Bände aufgearbeitet sind. Eine besondere Stärke der von erfahrenen Lehrenden geschriebenen Bücher liegt in der Orientierung an dem Bedarf von Lernenden und Lehre in Zusatzmaterialien wie Lernsituationen (Arbeitsbücher mit Lernaufgaben für die Lehre).

Blick ins Buch: Musterseite

 

In guten Händen Gesundheits- und Krankenpflege/Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Band 2. Pflege von Menschen in besonderen Lebenssituationen und Problemlagen 

Oelke, Uta (Hg.) (2010): In guten Händen Gesundheits- und Krankenpflege/Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Pflege von Menschen in besonderen Lebenssituationen und Problemlagen. Band 2, Berlin: Cornelsen.

Band 2 des dreibändigen Grundlagenwerks für die pflegerische Grundausbildung beinhaltet die Aspekte der Pflege von Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, mit unterschiedlichen Krankheitsbildern oder Bedarfen. Die Aspekte von Gesundheit und Krankheit beziehen sich dabei auf alle Lebensalter - von der Geburt bis ins hohe Alter; auf Menschen in existentiellen und gesundheits- bzw. krankheitsbezogenen Herausforderungen und spezifischen Lebenslagen. Krankheiten, Schmerz und Grenzerfahrungen verändern Menschen. Deshalb benötigen sie eine pflegerische Begleitung, die gespeist ist aus einem Verstehen ihrer Situation und einem fachgerechten Umgang mit Möglichkeiten, ihre Situation zu erleichtern oder zu verbessern. Das Wissen darum ziehen Lernende u.a. aus Büchern wie diesem. Dabei finden sich in dem Buch auch Kapitel, die sich spezifisch auf die Versorgung von Kindern beziehen - wie zur Frühgeborenenpflege.

Inhaltsverzeichnis

 

Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Klientel und Rahmenbedingungen von Pflege/Berufliche und persönliche Situation der Pflegenden

Oelke, Uta (Hg.) (2008): Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Klientel und Rahmenbedingungen von Pflege/Berufliche und persönliche Situation der Pflegenden, Band 3, Berlin: Cornelsen.

Band 3 des dreibändigen Grundlagenwerks für die pflegerische Grundausbildung beinhaltet die Rahmenbedingungen der Pflege bezogen auf die berufliche und persönliche Situation der Pflegenden und auf die Situation der Pflegeempfänger sowie gesellschaftliche Rahmenbedingungen. In der ansprechenden und fundierten Aufbereitung der Themengebiete zeigt sich eine besondere Stärke des kompetenzorientierten Konzepts und seiner Aufarbeitung. Wieder sind Grafiken, Tipps und Verweise sehr gewinnbringend. Das Buch eignet sich sowohl gut für die Lehre, als auch zum Nachschlagen - ob aus Neugierde oder zur gezielten Bearbeitung eines Themenbereichs. Von besonderen Interesse für die eigene Haltung und berufliche Entwicklung sind Inhalte, die sich auf das berufliche Selbstverständnis beziehen, ob es nun um ethische Herausforderungen geht, um die Entwicklung der Pflege über die Jahrhunderte oder die interdisziplinäre Zusammenarbeit.Weriterhin der Umgang mit der eigenen Gesundheit vom Arbeitsschutz bis zum Humor in der Pflege, letztlich gehört hierzu auch der Aspekt eines gewinnbringenden und nicht belastenden Lernens. Die Aufarbeitung der Rahmenbedingungen der Pflege bezieht sich beispielsweise auf ökologische und und rechtliche Aspekte. Was auch in besonders ansprechender Weise gelingt, sind die Einblicke in die Lebenswelt der Menschen, die pflegerisch begleitet werden. Dies kann in einem solchen Fachbuch nur in allgemeiner Form geschehen. Nichtsdestotrotz gelingen viele Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten und mit dem Blick auf die Bedeutung dieser für die Interaktion mit den Pflegeempfängern. Entsprechend dem Krankenpflegegesetz sind dies Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Herkunft, Kultur und Versorgungsstrukturen.

Inhaltsverzeichnis

 

 

Gesundheits- und Krankheitslehre. Das Lehrbuch für die Pflegeausbildung

Beise, U./Heimes, S./Schwarz, W. (2009): Gesundheits- und Krankeitslehre. Das Lehrbuch für die Pflegeausbildung, 2. ü. u. e. Aufl. Heidelberg.

In dem knapp gehaltenen Werk finden sich Grundlagen einer allgemeinen Krankheitslehre. Inhalte beziehen sich auf: Prävention und Gesundheitsförderung, Krankheiten der inneren Organe, Infektionskrankheiten, Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie von Haut, Augen und Ohren, des Nervensystems und der Psyche. Das Buch ermöglicht einen ersten Überblick über die Krankheitsbilder und ein schnelles Nachschlagen bei allgemeinen Fragen zu einem Krankheitsbild. Es ist sprachlich gut zugänglich geschrieben und enthält transferfördernde Praxistipps. Für eine vertiefte Einarbeitung müssen weitere Werke hinzugezogen werden.

 

 

Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in Ausbildung

Schewior-Popp, Susanne; Sitzmann, Franz; Ullrich, Lothar (Hg.) (2012): Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in Ausbildung. 12. Aufl. Stuttgart: G. Thieme.

Thiemes Pflege ist eines der Standardwerke für die pflegerische Grundlausbildung. Esw wurde für die 12. Auflage vollständig überarbeitet und erweitert. Als Beigabe findet sich eine CD mit kapitelbezogenen Lernfragen und Beispielen für Pflegeplanungen. Damit wird der Charakter des Lehrbuchs für die Ausbildung ebenso betont wie durch den Untertitel.Die Lernfragen lauten beispielsweise: Was ist das PESR-Schema? oder: Wie unterscheidet sich Pathogenese von Salutogenese? Die Lösungen werden mit angeboten, sodass sich die Fragen zum fächerbezogenen Lernen eignen. Im Buch selbst finden sich erläuternde Grafiken, Merksätze, Definitionen und teils auch Fallbeispiele. Hinweise wie zu Anatomie und Physiologie oder zu Pharmakologie finden sich einem Merkkasten ähnlich integriert. Zum Abschluss der einzelnen Kapitel wird auf die verwendete Literatur verwiesen, auf weiterführende Literatur sowie auf Kontakt- und Internetadressen.